Naviki trifft Nerv der Zielgruppe – Fahrradurlaub mit Komfort und Hightech-Ausstattung

Zuletzt aktualisiert 15. Januar 2016 (zuerst 31. März 2010).

Münster/Fahrrad, 29.03.2010. Fahrradurlaub mit Komfort und Higtech-Ausstattung steht bei deutschen Urlaubern hoch im Kurs: „Pedelecs, Retro-Style und mehr Technik und Komfort am Rad sind die drei großen Trends“, sagt Bettina Cibulski, Pressesprecherin des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC).

Navigation mit GPS für Radfahrer

So sei inzwischen der Nabendynamo Standard, die Fahrräder werden wartungsärmer und auch GPS setzte sich immer mehr durch. Auf Satellitennavigation setzt auch die Projektgruppe „Naviki“ der Fachhochschule (FH) Münster: Im Internet oder mit Hilfe spezieller Handy-Software liefert das Programm kostenlos individuelle Routen für den Radverkehr. „Naviki entspricht genau dem Anspruch der Fahrradfahrer und trifft den Nerv der Zielgruppe“, so Ulf Keutmann vom Deutschen Tourismusverband.
„Nutzer können ihre Strecken unmittelbar auf einer Karte sehen, als Wegbeschreibung ausdrucken oder für die Navigation mit einem GPS-Gerät oder  Handy herunterladen“, erläutert Projektleiter Prof. Dr. Gernot Bauer, Leiter des Labors für Software Engineering der FH Münster. Zudem lassen sich mittels GPS selbst aufgezeichnete Wege auf die Internetseite hochladen. Auf diese Weise können die Radler mit ihren Ortskenntnissen das Streckennetz individuell erweitern. Naviki berücksichtigt das so ständig wachsende Netz automatisch bei Routenauskünften. „Durch diese Innovation hat das System riesiges Potenzial“, ist sich Bauer sicher.

Tourismus mit Fahrrad beliebt

Potenzial auch deshalb, weil der Fahrradtourismus generell sich großer Beliebtheit erfreut – und davon könnte Naviki profitieren: „Die Nachfrage in diesem Segment ist enorm – Fahrradurlaub in Deutschland ist auch 2010 der Trend“, sagt Ulf Keutmann. Der Fahrradtourismus zeichne nach wie vor hohe Wachstumsraten auf. Das stärkere ökologische Bewusstsein, die hohen Benzinpreise oder der demografische Wandel bilden die Wachstumspotenziale. Der demografische Wandel führt auch dazu, dass Hightech und Komfort immer mehr zum Verkaufsargument werden: „Das Segment Pedelecs steigt weiterhin am stärksten“, sagt Bettina Cibulski. Pedelec steht für „Pedal Electric Cycle“. Ein Elektromotor verstärkt beim Treten die Antriebskraft. Laut ADFC haben sich bei den Elektro-Fahrräder die Verkaufszahlen von 2005 auf 2008 von ca. 25.000 Stück auf ca. 100.000 Stück vervierfacht.

Zum Thema.:  York-Quartier: Weltweit Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung

Einen Verkaufsboom können sich die Experten auch für das Naviki vorstellen: „Sobald sich die neue Handy-Generation der Smartphones durchgesetzt haben, wird auch Naviki einen Absatzschub bekommen“, glaubt Keutmann. In ein bis zwei Jahren könne das der Fall sein. Auch Peter Hürter, Inhaber der Firma Fahrrad-XXL Hürter in Münster, sieht im Naviki ebenfalls „eine Menge Potenzial“. „Eine sehr, sehr gute Idee.  Die Vorstellung eines offenen Portals geht in die richtige Richtung.“ Auch er sieht den großen Absatzschub für das Naviki kommen, wenn entsprechend funktionsfähige Handys massenhaft verbreitet sind.

Naviki speziell für Rennräder, Mountainbikes und Kinder

Mit Naviki sollen möglichst viele,  unterschiedliche Radfahrer erreicht werden. Sowohl Menschen, die das Fahrrad im Alltag nutzen, als auch Freizeit- und Urlaubs-Radler. „Darum ist es unser Ziel, Naviki leicht verständlich und einfach bedienbar zu gestalten. In einer zukünftigen Ausbaustufe wird es die Möglichkeit geben, Routen z.B. speziell für Rennräder, Mountainbikes oder Kinder zu erstellen“, kündigt Bauer an.
Die Plattform ist seit kurzem verfügbar und routet schon jetzt in ganz Deutschland. Im April wird Naviki kostenlose Anwendungen für iPhone- und Android-Handys zur Verfügung stellen. Bauer: „Die GPS-Technik entwickelt sich nach und nach zu einer Standardfunktion neuer Mobiltelefone. Wer ohnehin ein entsprechendes Gerät besitzt, kann es durch Naviki einfach zum Fahrrad-Navi machen.“