Nachdenkliches zur Jahreswende: Zweite GuteNacht-Geschichten für Erwachsene galten den „Raunächt

Münster-Wolbeck. Rau und grausam ging es zu in einigen der Geschichten aus den rauen Nächten. Henriette Hentrey und Rainer Wagner boten bei ihrem zweiten GuteNacht-Geschichten-Abend im evangelischen Gemeindezentrum an der Dirk-von-Merveldt-Straße einen starken Kontrast zum ersten Abend, der Anfang November den Engeln gegolten hatte.

In alter Zeit waren die Tage zwischen Heilig Abend und Dreikönigstag eine gefährliche Zeit mit Dunkelheit und Kälte, Bären und Wölfen. Wotan mit seinen Reitern ging um und Frau Holle als freundliche Herrscherin des Totenreiches. Einen dieser Reiter, Ruprecht, lässt die Geschichte von H. F. Blunck zum Beschenker der Kinder werden. Mit viel Humor und Sprachwitz stachen die ganz in modernen Zuständen verwurzelten Geschichten aus Bernhard Pötters „Gebrauchsanleitung für Weihnachten“ heraus. Da stellen drei Fußballfans aus Türkei, Deutschland und Polen fest, dass der Nikolaus ein Türke war. In „Panik in den Wolken“ suchen Gott und Petrus ratlos nach einer Antwort auf die Vermessenheit der Gattung Mensch, die sogar sich selbst klonen will.

Henriette Hentrey und Rainer WagnerMit Raffinesse und Hinterlist schlägt der Ludwig Bechsteins „Schmied von Jüterborg“ Tod und Teufel ein Schnippchen. Doch besonders die nördlichen Geschichten kennen auch Grausamkeit. Da werden in „Peer Gynt“ Trolle und Wölfe dahingemetzelt.

Etwas rau war auch das Wetter, das mit leichtem Schneetreiben und Glätte manchen von einem Besuch abgehalten haben mag. Die wenigen Gäste dankten den Vorlesern herzlich für einen interessanten Abend.

Der Förderverein der Ev. Kirchengemeinde Wolbeck und Albersloh e.V. will die Reihe am Gute-Nacht-Geschichten am 9. März fortsetzen. Dann soll es um „Frühlingsgeflüster“ gehen, sagte Wagner.