Münster: Finanzwirtschaft investiert in Millionenprojekte

Münster. Der Finanzstandort Münster boomt. Die Kredit- und Versicherungswirtschaft sieht enormes Wachstumspotenzial in der Westfalenmetropole – allein in den vergangenen Monaten investierte sie fast 200 Millionen Euro, um mehr als 91.000 Quadratmeter neue Flächen zu schaffen. Zahlreiche weitere Projekte sind in Planung – zum Teil noch vertraulich. Das geht aus dem monatlichen Informationsdienst der Wirtschaftsförderung Münster GmbH vom 10.05.2006 hervor.

Münster ist in Nordrhein-Westfalen nach Köln und Düsseldorf die Stadt mit der höchsten Dichte an Kredit- und Versicherungsinstituten. Der Anteil der in der Finanzwirtschaft Beschäftigten steigt – im Gegensatz zu Städten wie Köln und Bonn – seit Jahren kontinuierlich an und liegt mittlerweile bei fast neun Prozent. "Dies ist nicht zuletzt der guten Ausbildung in Münster zu verdanken; jährlich schließen rund 800 Studierende hier ein fachspezifisches Studium ab", erklärt der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, Dr. Thomas Robbers. Die Fortbildungen an der Akademie des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbands würden pro Jahr rund 20.000 Teilnehmer besuchen.

Sparkasse Münsterland Ost 

Den größten Wurf im aktuellen Bauboom hat die Sparkasse Münsterland Ost gelandet. Sie investierte 105 Millionen Euro in die Münster Arkaden – eine großzügige, mehr als 30.000 Quadratmeter umfassende Einkaufspassage, die im vergangenen Jahr im Herzen der Stadt eröffnete und deren zweiter Bauabschnitt derzeit noch entsteht. Zuvor waren die Angestellten der Sparkasse in einen
repräsentativen Neubau an der Weseler Straße gezogen, der sich in Nachbarschaft zu zahlreichen weiteren Finanzdienstleistern befindet.

In unmittelbarer Nähe des münsterischen Schlosses möchte der Westfälisch-Lippische Sparkassen- und Giroverband ein repräsentatives Gebäude errichten, welches nicht nur der Verbandszentrale, sondern auch der Sparkassenakademie Platz bieten soll. Der Kauf des 8.300 Quadratmeter großen
Areals ist auf der Zielgeraden, ein Architekturwettbewerb soll sicherstellen, dass das Gebäude ein Schmuckstück im neuen Kulturviertel Münsters wird.

NRW.BANK baut in Münster um

Im Laufe dieses Jahres wird die NRW.BANK, die größte Landesförderbank Deutschlands mit Sitzen in Düsseldorf und Münster, den Umbau ihres Hauses in Münster in Angriff nehmen. Die Umstrukturierung der Bank, die großen Erfolge im operativen Ergebnis und die Erweiterung um neue Geschäftsfelder schlugen sich in den letzten Jahren in einer wachsenden Belegschaft nieder. Um gut 9 Prozent
wuchs die Mitarbeiterzahl allein im vergangenen Jahr auf rund 1.035 Beschäftigte, davon 364 am Standort Münster. Rund 25 Millionen investiert die Bank in einen ca. 11.000 Quadratmeter großen Neubau, der sich in Funktionalität und Leichtigkeit harmonisch mit dem denkmalgeschützten Altgebäude verbindet.
"Der Neubau der NRW.BANK in Münster verbindet Tradition und Moderne auf eine sehr spannende Weise. Er wird zu einem architektonischen Juwel in Münster", freut sich Ernst Gerlach, Vorstand der NRW.BANK.

LVM  baut an der Sperlichstraße

Auch dem Landwirtschaftlichen Versicherungsverein Münster (LVM) ist der nicht gerade kleine Baukomplex erneut zu eng geworden. Arbeiteten 2003 noch 2.200 Mitarbeiter im Hauptsitz nahe des münsterischen Aasees, so betreuen in diesem Jahr allein in Münster bereits 2.820 Personen die rund 3 Millionen Kunden. An der Sperlichstraße entstehen derzeit für rund 28 Millionen Euro 8.800
Quadratmeter neue Büroflächen.

Bau-Projekte im Hafen in Münster: Neubau PSD-Bank

In Münsters Hafen geht der Bauboom seit Jahren ebenfalls ungebremst weiter. Der Neubau der PSD-Bank wird dabei nicht das kleinste Projekt bleiben: Für rund 20
Millionen Euro baut das Kreditinstitut eine architektonisch herausragende
Zentrale, die auf 5.600 Quadratmetern das Arbeiten in einem großzügigen Rahmen
erlauben wird.

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