Münster: Einschnitte auch bei Drogenarbeit

Zuletzt aktualisiert 13. Januar 2016 (zuerst 6. April 2006).

Münster.- Die Themen und die Betroffenen überschneiden sich, deshalb bündeln die Ordnungspartnerschaften „Hauptbahnhof“ und „Illegale Drogen“ ihre Aktivitäten. In einer gemeinsamen Sitzung befassten sie sich unter Leitung von Jugend-, Sozial- und Gesundheitsdezernentin Dr. Agnes Klein mit der Frage, welche Auswirkungen die Kürzung von Landesmitteln für die Drogenarbeit hat. Betroffen sind davon die Drogenhilfe der Stadt und der Drogenhilfeverein Indro e.V. Das teilt das Presse- und Informationsamt der Stadt Münster am 06.04.2006 mit.

Auswirkungen die Kürzung von Landesmitteln für die Drogenarbeit

Im Jahresetat der städtischen Drogenhilfe wurden mehr als 20 000 Euro Landesmittel für aufsuchende Arbeit in der Justizvollzugsanstalt gestrichen, berichtete Dr. Klein. Folge: Die Drogenhilfe kann seit Anfang April nur noch diejenigen Klienten in Untersuchungshaft betreuen, die aus Münster stammen.

Bei Indro beläuft sich die Kürzung auf 36 000 Euro. Deshalb müsse eine halbe Stelle gestrichen werden, außerdem habe zwei Honorarkräften gekündigt werden müssen, so Indro-Leiter Dr. Wolfgang Schneider.

Indro muss Öffnungszeit kürzen

Konsequenz: Die tägliche Öffnungszeit des Drogenkontaktladens musste um zwei Stunden gekürzt werden (neu: Mi 13-17 Uhr, an anderen Werktagen 12-17 Uhr), auch das Frauen- und das Substituierten-Frühstück sind betroffen. Der Konsumraum bleibt wie bisher geöffnet (Mo-Do 11-17 Uhr, Fr 11-16 Uhr), auch am Spritzentausch ändert sich nichts.

Dr. Schneider bedauerte, die Mittelkürzungen gingen zu Lasten des integrativen Ansatzes von Indro. Er könne nicht ausschließen, dass künftig wieder mehr Drogen in der Öffentlichkeit konsumiert würden. Die Ordnungspartnerschaften kamen überein, die weitere Entwicklung genau zu beobachten.

Zum Thema.:  Mehr Sicherheit rund um den Hauptbahnhof Münster

Anlässlich der Fußballweltmeisterschaft wollen die in den Ordnungspartnerschaften vertretenen Einrichtungen die Prävention gegen Alkoholmissbrauch verstärken. Das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien und das Ordnungsamt der Stadt arbeiten dazu eng mit der Polizei zusammen. Weiter kam man überein, dass der Service- und Ordnungsdienst wieder häufiger auf Spielplätzen (unter anderem beim Iduna-Hochhaus) Präsenz zeigen wird. Für den Spielplatz Engelenschanze wird in Zusammenarbeit mit der Freiwilligenagentur ein Pate gesucht.