Kirchenkabarett bei der kfd Amelsbüren

Kirchenkabarett bei der kfd Amelsbüren
Hans-Peter Boer in der Gaststätte Steenpaorte an der Münsterstraße in Wolbeck.

Zuletzt aktualisiert 2. Dezember 2015 (zuerst 5. November 2015).

Münster-Amelsbüren. Kirchenkabarett – das hatte den Geschmack vieler Amelsbürenerinnen getroffen. Als Teil der Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen ihrer kfd hatten die Frauen die Kirchenkabarettistin Sabine Henke in die Tanzschule Berns eingeladen: „Nix für Feiglinge“, so das Motto ihres Programms.

Sie sei evangelisch, ihr Stoff evangelisch – „Sie dürfen ruhig lachen“, lud sie das mehrheitlich katholische Publikum ein.

Wie die Kirchenkabarettistin dazu kam – und blieb

Hans-Peter Boer in der Gaststätte Steenpaorte an der Münsterstraße in Wolbeck.

Aus dem real Existierenden macht Sabine Henke Kirchenkabarett und schlüpft dafür in viele Rollen. Foto: Andreas Hasenkamp, Fotograf, Münster.

Einst war Henke Gemeindepädagogin, schloss sich 1993 bis 2001 einem Ensemble an, der „Schwester und Bruder GmbH“. Nach der Kinderpause hängte sie den alten Beruf an den Nagel, widmet sich seit 2002 freiberuflich dem Kirchenkabarett. Eine Schauspiel-Ausbildung habe sie absolviert, auch wenn das nicht leicht gewesen sei. Bundesweit sei sie nun unterwegs, sagt die geborene Flensburgerin, die in Dortmund lebt. Es sei eine wichtige Voraussetzung, das Milieu zu kennen: Strukturen und Leute. Gern plaudere sie dann „aus dem Nähkästchen“, denke gegen den Strich, auch zum Umgang mit Fusionen und „Kaputtsparen“. Kirchenkabarett sei eine eigene Veranstaltungsart geworden und habe sich zunehmend professionalisiert.

Befindlichkeiten aus dem real existierenden Protestantismus

Henke schöpft aus dem real existierenden Protestantismus. Die Kirchenkabarettistin nimmt an diesem Abend vieles karikierend aufs Korn, die Pfarrerin mit ihrer Dankes-Orgie, eine Ruheständler-Küsterin, die das Strippenziehen nicht lassen kann und lieber alles von Rosamunde Pilcher (da johlt der Saal ) liest als Literatur, den Kirchenmusiker im Zentrum der Macht: „Wir sehen ihn nicht, aber er sieht uns“. In der Passionszeit breite der einen „depressiven Klangteppich“ aus, „atonale Dreikant-Musik“. Praktisches liefert Henke auch: Wo frau sich gegenüber dem Pastor behaupten will, kann frau ja mal fragen: „Wer war denn zuerst am Grab?“
„KTIA? Was ist denn das?“, fragen sich die Gäste im dicht gefüllten Saal der Tanzschule Berns.
Es ist das „Kompetenzteam Ilse Aigner“, das selbige zur nächsten Ministerpräsidentin Bayerns machen will. Eine eingeschworene Truppe, hervorgegangen aus dem „Handarbeitskreis Kreuzstich“. „Ausverkauft, der Saal ist voll“, freut sich Judith Everding. Schnell seien 150 Karten verkauft gewesen, die kfd stockte noch auf 172 auf: „Mehr geht nicht“.

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Zwischenbilanz der Jubiläums-Aktionen der kfd Amelsbüren

Die Zwischenbilanz der Jubiläums-Aktionen der kfd Amelsbüren fällt für Teamsprecherin Ursula Venschott positiv aus. Am 10.11. folgt ein Frühstück für Mitglieder im Pfarrheim – an die 100 Platze sind schon vergeben. Zum Finale der kfd Amelsbüren gibt es einen „besinnlichen Abend“, ein Bibelabend mit Wortgottesdienst und gemütlichem Ausklang mit Imbiss.