Kappe App zum 25.: Premiere 2018 am 2.2. bei Lappe

Zuletzt aktualisiert 8. März 2018 (zuerst 20. Januar 2018).

Münster. In zwei Wochen ist wieder Kappe-App-Premiere, ein Jubiläum des alternativen Karnevals: die Proben laufen auf Hochtouren. Noch ziert keine Requisite und keine Bühne den Saal bei Lappe am Albersloher Weg; Vitamin-C-haltige Getränke und Stullen prägen die Tische, dazwischen Handgeschriebenes und Gedrucktes, und in der Intro von Ulrich Sprenger heißt es: „An dieser Stelle kommt der Text, den wir noch nicht haben.“
Manuskripte sind da, Musik; das Programm mit 18 Nummern steht. Lokales prickelt besonders, darauf darf man sich diesmal wieder freuen. Bei der Retrospektive zu „Skulpturen Münster“ tischen die Kappe-Appler durchbohrende Ein- und Ansichten auf, machen Stunk, lassen dann die Quellen, ähem, „konstruktiver“ Kreativität Richtung Zukunft sprudeln. Schließlich heißt ihr diesjähriges Motto: „Kapp App Forever“. Was wird in 100 Jahren sein, was bringen Roboter dem alternden Menschen, was gibt es an Mann-Frau-Problemen?

Kappe App besucht den Bundestag

Was zwischen großer Politik und Alltag aktuell umtreibt, bringt beim Kegelclub-Kultur-Besuch in einem seit nun genau 100 Jahren monarchiefreien Berliner Monumentalgebäude der Teil des Ensembles auf die Bühne, der nur über je ein X-Chromosom verfügt. „Das hat schon ganz schön Dynamik“, lobt die Regisseurin Gabriele Brüning, aber schon geht das Verfeinern weiter: Text, Inszenierung, Tempo. Einige knabbern am Text, ein anderer an Salzstangen; einem rät Brüning vom Nutzen des Smartphones ab: „Du wirkst sonst zu souverän“.
Zu solchen großen Ensemble-Geschichten kommen Sketche in kleiner Besetzung und Soli, pikante Einlagen mit „fünf Minuten Politik“.
In den letzten Jahren habe sich ein stabiler Kern herausgebildet, sagt Brüning. Diesmal bestreiten die sieben Vorstellungen Michael Tumbrinck, Matthias Menne, Cornelia Kabbaj, Ulrich Sprenger, Manfred Kehr, Björn Schimpf, Liedermacher Michael Holz und Marcello Lang. Musik kommt von Sascha Oeing und David Regel, ergänzt von Liedermacher Holz und Schimpf, die neben dem Kabarettistischen musizieren werden.

Weiterfeilen bis zur Premiere am 2.2.2018 von Kappe App

Weitergefeilt wird auch am nächsten Wochenende, wenige Tage sind probenfrei. Immerhin ist die Premiere am 2.2. Jubiläum, das 25. Am 10.2. geht die Show in eine öffentliche Party über. 1993 kochte Münsters Kleinkunst-Szene „bei Bluna und Lambrusco“ die Idee aus, im Februar 1994 war es zum ersten Mal soweit, damals im Jovel: Zeit für eine Rückschau. Die Probenzeit ist intensiv und muss kurz sein, merkt Kabbaj an: Die Künstler müssen sie zusätzlich zu ihren normalen Künstler-Touren stemmen.