IHK Nord Westfalen und HWK loben hohe Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen

Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage stellten die Betriebe im Münsterland mehr Lehrstellen zur Verfügung als im vergangenen Jahr. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen konnte in dieser Region bis Ende Juli 3 Prozent mehr Lehrverträge eintragen, die Handwerkskammer (HWK) Münster knapp 6 Prozent.

Beim Besuch des NRW-Arbeitsministers Karl-Josef Laumann lobten die Vertreter der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen und der Handwerkskammer Münster die hohe Ausbildungsbereitschaft der Unternehmer.

„Die Unternehmer hier bilden häufig weit über den eigenen Bedarf hinaus aus und machen unseren Bezirk damit zu einer der Top-Ausbildungsregionen in Deutschland“, urteilte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Christian Brehmer. „Sie fühlen sich den Jugendlichen gegenüber verpflichtet“, stimmte ihm Walter Bourichter, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, zu. Fast ein Viertel der münsterländischen Azubis wurden im vergangenen Jahr im Kreis Steinfurt ausgebildet. Laumann besuchte auf seiner Ausbildungstour am Dienstag (16. August) das Unternehmen Pool Management in Emsdetten, das ein führender Anbieter von Veranstaltungstechnik ist. Geschäftsführer Carl Cordier bildet acht „Fachkräfte für Veranstaltungstechnik“ aus.

Diesen Ausbildungsberuf gibt es erst seit sieben Jahren, unter anderem durch das Engagement von Cordier selbst, der intensiv bei der Entwicklung dieses neuen, praxisgerechten Berufsbildes mitwirkte. „Cordier ist damit einer der Unternehmer, die ihren Beitrag zum Ausbildungspakt übererfüllt haben“, würdigte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Christian Brehmer dessen Leistungen. Das Engagement der Unternehmer für die Jugendlichen dürfe aber noch nicht nachlassen, betonten die Repräsentanten der regionalen Wirtschaft, denn die wichtige Phase der Nachvermittlungsaktionen beginne erst. Brehmer und Bourichter zeigten sich zuversichtlich, dass es wie im vergangenen Jahr gelingen werde, allen ausbildungsfähigen und ausbildungswilligen Jugendlichen ein Lehrstellenangebot oder ein Praktikumsangebot zu machen. In diesem Jahr haben die Kammern ihre Bemühungen im Ausbildungspakt noch einmal verstärkt: Ausbildungsstellenwerber und Ausbildungsberater der IHK und der Handwerkskammer haben seit Anfang des Jahres rund 3000 Betriebe besucht, um zusätzliche Ausbildungsstellen einzuwerben und Hindernisse auf dem Weg zu weiteren Lehrstellen zu beseitigen. Zusätzlich waren zahlreiche ehrenamtliche Kräfte aus beiden Organisationen für die Einwerbung von Lehrstellen aktiv.

Die so genannten Matcher der Kammern (jeweils einer für IHK und HWK) erstellten für interessierte Unternehmen individuelle Anforderungsprofile und versuchten, durch gezielte Gespräche mit Schülern einen passenden Bewerber zu finden – denn mancher Unternehmer hatte bereits die Azubi-Suche eingestellt, weil ihn die Gespräche mit offensichlich ungeeigneten Bewerbern zu lange vom eigentlichen Geschäft abgehalten hatten.