Hitzestress unter Wasser auch im Aasee Münster

Münster.- Die anhaltende Trockenheit lässt die Wasserstände der Bäche, Flüsse und Teiche zurzeit dramatisch absinken und macht die Biotope deutlich empfindlicher gegenüber Verschmutzungen. "Je mehr Schmutzstoffe im Wasser enthalten sind, desto lebensbedrohlicher entwickelt sich aktuell die Situation für die Fische", erklärt Uwe Nehls von der Unteren Wasserbehörde beim Amt für Grünflächen und  Umweltschutz.

Jeden Tag verdunsten aus dem Aasee zum Beispiel bis zu 2000 Kubikmeter Wasser. Das sind 2 Millionen Liter. Eine solche Wassermenge würde ein Fußballfeld 30 Zentimeter hoch überfluten. Die Untere Wasserbehörde appelliert daher an die Bürgerinnen und Bürger jetzt auf die Entnahme von Wasser aus den Bächen zu verzichten und Abfälle bei den Recyclinghöfen abzugeben sowie häusliches Schmutzwasser über die Toilette zu entsorgen.

Pflanzen erholen sich in der Regel schnell wieder nach dem introcknen. Die Wurzeln überleben im feuchten Boden und können wieder austreiben. Für die Wassertiere sieht es jedoch schlimmer aus. Warmes Wasser enthält weniger Sauerstoff als kühles. Dazu kommt, dass bei höheren Temperaturen die Bakterien im Bodenschlamm intensiver ihre Abbauarbeit leisten und extrem viel Sauerstoff verbrauchen. Auch wenn das Gewässer nicht austrocknet, können Fische nun an Sauerstoffmangel sterben. Diese Gefahr ist umso größer, je mehr Schmutzstoffe im Wasser enthalten sind.

Achtlos weggeworfener Rasenschnitt und andere Gartenabfälle, die auf dem Wasser der Werse treiben, ein Eimer Putzwasser, der in den Straßengulli entleert wird – das sind nur einige Beispiele dafür, wie Unaufmerksamkeit die Situation verschärft. Waschaktive Substanzen und Duftstoffe, vom letzten Regen in die Kanalisation eingeschwemmte Stoffe wie Stäube, Bremsabrieb und Tropföle erschweren den Wassertieren die Atmung.

Weitere Fragen zu diesem Thema werden am Umwelttelefon (4 92-67 67) beantwortet.