Handwerk kämpft weiter für ermäßigte Mehrwertsteuer

Das Handwerk im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region kämpft weiter für einen ermäßigten Mehrwertsteuersatz für arbeitsintensive Dienstleistungen. In einem Appell an Bundes- und Landesminister und an die Bundestags- und Landtagsabgeordneten aus dem Kammerbezirk unterstreicht die Handwerkskammer Münster in ihrem Newsletter vom 21. März 2006, dass sich ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz vor allem für diejenigen arbeitsintensiven Dienstleistungsbereiche eigne, die besonders von Schwarzarbeit betroffen seien.
Die Kammer verweist dabei auf EU-Nachbarstaaten, die zu gezielten Entlastung des Mittelstandes einen reduzierten Mehrwertsteuersatz eingeführt hätten oder es in Kürze tun würden. Eine Entscheidung des EU-Finanzministerrates mache diese Regelung möglich.

Das Handwerk mit seinem enormen Beschäftigungs- und Ausbildungskapazitäten dürfe im europäischen Vergleich nicht ins Hintertreffen geraten, betont die Kammer.

Das Bundeswirtschaftsministerium hat der Kammer inzwischen mitgeteilt, dass die Bundesregierung nicht beabsichtige, einen Antrag auf Einführung des ermäßigten Steuersatzes zu stellen. Darüber ist die Handwerkskammer enttäuscht und verweist auf positive Erfahrungen in Frankreich, wo ein niedriger Steuersatz zu mehr Aufträgen und Arbeitsplätzen und dadurch zu mehr Steuereinnahmen geführt habe. Die Bundesregierung müsse dem Beispiel der Nachbarländer folgen. Dafür werde das Handwerk weiter kämpfen und sich gegen Entscheidungen wenden, die Wachstum abwürgen, legale Arbeit vernichten und Schwarzarbeit stärken.

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