„Gospeltrain“ aus Hamm brachte Dampf nach St. Nikolaus: Premiere mit Wiedersehen

Münster-Wolbeck. Was da gelang, war eine Premiere – doch das verriet Chorleiter Heiko Fabig in der Pfarrkirche von St. Nikolaus erst zum Schluss des kirchenmusikalischen Konzerts. Der Gospelchor der Katholischen Kirchengemeinde Clemens-August-Graf-von-Galen Hamm-Norden bot am 13.05.2007 unter der Leitung von Heiko Fabig am Sonntagabend Lieder mit einem Schwerpunkt in der afroamerikanischen Bürgerrechts-Bewegung.

„Gospeltrain“ aus Hamm brachte Dampf nach St. Nikolaus: Premiere mit Wiedersehen 1In dessen Geist hat sich der Chor tief eingelassen. Ein Stück wie „Lord, I Know I’ve been Changed“ vereint leisere, aber schon spannungsgeladene Wegstücke mit einem rasanten Beschleunigen auf Höchstgeschwindigkeit. Das verfehlte seine Wirkung nicht – das Publikum klatschte zunehmend mit, erklatschte sich auch eine Zugabe der nun ganz entspannt auftretenden Akteure. Die Kraft der „Lokomotive“ des Gospeltrain kam jedoch nicht nur aus dem kräftigen, dynamischen Gesang, sondern auch aus der swingenden Bewegung. Darin versprühten einige Sängerinnen und auch Sänger überschäumende  Lebensfreude und Überzeugung.

Die Kombination war stark genug, um die Regenwolken am Sonntagnachmittag geraume Zeit fernzuhalten. Das Mittelschiff war gut gefüllt und sah sich vom ersten Ton des „Gospeltrain“ unter Dampf gesetzt. Nicht jeder blieb sitzen, so ließ sich auch besser swingen. Der Chor weiß Klangvielfalt einzusetzen. Er nutzte die geballte Lautstärke ebenso wie, im „We  Shall Overcome“, die Abfolge zarter, individueller Soli  im Wechsel von Frauen- und Männerstimmen. 2003 war der Chor bereits einmal in St. Nikolaus gut empfangen worden, damals mit einem Konzert mit dem Leitmotto: „Free at last“. Auffallend gut kam eine Neuerung und ein Revival an.

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Neu: Wie eine Harfe klang die von Salah Eddin J. Maraqa gespielte Qanun. Das gezupfte Saiteninstrument ist ein Nachkomme der Zither und hat dieselben Wurzeln wie die Harfe. Am Sonntag verband es arabisch-orientalische Musikkultur mit der nordamerikanisch-afrikanischen. Maraqa kam vor sechs Jahren aus Jordanien und hat unlängst sein Studium der Musikwissenschaften in Münster abgeschlossen; Fabig steht kurz vor dem Abschluss.

Chor Gospeltrain aus Hamm-Norden Revival: Zum Ende des Konzerts reihte sich Schwester Maria-Elisabeth in die Reihen der 16 Sängerinnen und sieben Sänger des Chores ein. Sie hat zehn Jahre in Hamm verbracht und fünf Jahre im Chor mitgewirkt. Und ihn schließlich nach Wolbeck geholt.