‚Geiz ist geil-Mentalität‘ gehört zum Gammelfleisch-Problem, sagt CDU NRW

Zuletzt aktualisiert 23. Dezember 2015 (zuerst 13. September 2006).

„Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass Lebensmittel nach bestem Wissen und Gewissen erzeugt und vertrieben werden. Sie müssen darauf vertrauen können, dass Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung höchsten Qualitätsansprüchen genügen“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Marie-Luise Fasse.

Bei Routinekontrolle aufgedeckt

Im Gegensatz zum zufällig aufgedeckten Fleischskandal in Bayern wurden Ende letzten Jahres der Fleischskandal in Gelsenkirchen und der aktuelle Fund in Heinsberg durch die städtische Lebensmittelüberwachung bei einer Routinekontrolle aufgedeckt. Fasse: „Dies zeigt, dass Lebensmittelüberwachung und -kontrolle in unserem Land funktioniert haben.“

400 Tiefkühleinrichtungen in Nordrhein-Westfalen kontrolliert

Im laufenden Jahr seien in über 400 Tiefkühleinrichtungen in Nordrhein-Westfalen bereits rund 4.500 Kontrollen durchgeführt worden. „Dabei wurden Beanstandungen, soweit sie erhoben werden konnten, sofort abgestellt und mit Buß- und Zwangsgeldern geahndet. Die Kontrollen gaben in keinem Fall irgendeinen Hinweis darauf, dass überlagerte Lebensmittel in betrügerischer Weise zum Verkauf und Verzehr in den Verkehr gebracht werden sollten“, sagte die CDU-Abgeordnete. Es werde immer Betriebe und Händler geben, die mit unlauteren Machenschaften einen schnellen Gewinn machen wollen und damit die Gesundheit der Verbraucher gefährden. Fasse: „Da ist es beruhigend, dass staatliche Behörden Unregelmäßigkeiten aufdecken und die Verursacher zur Verantwortung ziehen.“

Schärfere Maßnahmen nötig, Verbraucher-Vernunft gefragt

Peter Kaiser, Beauftragter der CDU-Fraktion für Verbraucherschutz, betonte: „Um den verantwortungslosen und mafiaähnlichen Methoden im Fleischhandel Einhalt zu gebieten, ist es wichtig, schärfere Maßnahmen zu ergreifen. Die Gesetze, die bereits vorhanden sind, müssen voll ausgeschöpft werden. Hohe Geldbußen, harte Gefängnisstrafen bis hin zum Berufsverbot müssen durchgesetzt werden.“ Einen Generalverdacht gegen die fleischverarbeitenden Betriebe lehnte der CDU-Verbraucherschutzexperte jedoch ab: „99 Prozent der Betriebe werden von ehrlichen Kaufleute betrieben, nur ein Prozent schlägt den ganzen Markt kaputt mit einem riesigen wirtschaftlichen Schaden.“ Es sei unvernünftig, mahnte Kaiser, den Döner für 1,50 Euro oder das Grillfleisch im Sommer für die ganze Familie für 3,99 Euro einkaufen zu wollen. Kaiser: „Deshalb sollten wir auch gemeinsam dafür Sorge tragen, dass zumindest bei Lebensmitteln die ‚Geiz ist Geil‘ – Mentalität aufhört.“