Europäisches Tanz-Festival: „Sind uns tanzend begegnet“

Europäisches Tanz-Festival: „Sind uns tanzend begegnet“
Active Inclusion in Europe: Tänze zum Abschluss der Workshop-Tage in Münster. Fotos: A. Hasenkamp, Münster.

Zuletzt aktualisiert 12. November 2018 (zuerst 5. November 2016).

Münster. Zutreffend und doch so abstrakt gegenüber dem Erlebten ist der Titel: „Active Inclusion in Europe“. „Wir sind uns tanzend begegnet“, sagt der Moderator Hanno Liesert: gemischte Gruppen, zu denen Menschen mit körperlichem oder geistigem Handicap gehören, 100 tanzende Menschen aus Kristiansand, Lublin, Monastir, Rjasan, York und Mühlhausen, alles Partnerstädte von Münster.
Nur das Finale war die Tanz-Präsentation der Städte-Gruppen im Auditorium des LWL-Museums für Kunst und Kultur am Samstag. Am Freitag und Samstag nahmen die Gäste an Workshops in der Residenz und der Hip-Hop-Academy teil, und zwar gemischt, nicht nach Städten oder Nationen sortiert.

Inklusion im Tanz macht Schule

Das inklusive Tanz-Event scheint einiges in Bewegung gesetzt zu haben, in zwei der Partnerstädte waren eigens gemischte Gruppen ins Leben gerufen worden, u. a. in Rjasan.
Die Organisation lag beim Team Internationales im Amt für Bürger- und Ratsservice und der Behindertenbeauftragten der Stadt; Projektpartner waren der Verein Lebenshilfe , „Funky“, „Die Residenz“ und die Hip-Hop-Academy. Gefördert hat die Begegnung das EU-Programm „Citizens for Europe“.
Bei der Präsentation am Samstag war alles dabei, von der geschauspielerten Eheantrags-Szene bis zum Tanz mit artistischen Elementen, Bilderschau und klassische Live-Musik. Beim letzten Stück, mit der Gruppe aus Thüringen, riss der Klang von „La Macarena“ viele aus den Stühlen.
Der Flashmob mischte die Tänzer und Gäste gut durch, beim anschließenden Gruppen-Foto-Shooting schienen sie alle Variationen durchspielen zu wollen, nicht nur mit der eigenen Gruppe, sondern bunt gemischt mit anderen Gruppen und wer grade so in der Nähe ist.
Sprachhürden schienen niedrig zu liegen; ein tunesischer Hüftgurt mit Bommeln schmückte eine russische Hüfte, einige Tänzer mit „Taekwondo“-Aufschrift auf dem T-Shirt Lublin warfen sich den Ballerinas zu Füßen.
Über den herzlichen Empfang in Deutschland bei diesem Projekt für Inklusion und Begegnung freute sich Saadi Hichri aus Monastir; auch Nastya Sivoko und ihre Kolleginnen sahen sich gut aufgenommen. Für viele war es der erste Aufenthalt in Deutschland oder Westeuropa.