Eschstraßen-Umbau für Ortsumgehung erregt Anwohner

Zuletzt aktualisiert 13. April 2016 (zuerst 15. Dezember 2009).

Was passiert an der Eschstraße, ist sie überhaupt der angemessene Zubringer zur „Ortsumgehung Wolbeck“? Solche Fragen hatten viele zur Bürgeranhörung am Dienstag, dem 15.12.2009 in das Achatius-Haus mitgebracht.

Unruhige Anhörung

Der Zweck der Anhörung: Informationen zumPlanungsstand des Bebauungsplanes geben, Fragen beantworten, Anregungen aufnehmen, die in die weitere Planung einfließen. Dazu wird protokolliert.

Dazu waren so viele Anwohner und auchPolitiker gekommen, dass die Stühle in der Cafeteria des Achatiushauses bei weitem nicht reichten. Bis hinter die Tür standenInteressierte  – der Raum war einfach zu klein für diese Beteiligung, die deutlich höher war als bei anderen Anhörungen in Münster. Einige hatten auch ihre Kinder mitgebracht, ob Klein-oder Schulkinder. Letztere konnten sich auch mehrfach zu Wort melden. Obwohl etliche der Anwesenden den anderen einige Zeit zum Fragen stahlen, indem sie schon Gesagtes wiederholten, längst Bekanntes in Frage stellten. Etwa den im Bebauungsplan von 1994 enthaltenen Hinweis, hier könne eine Anbindung an die Umgehungsstraße erfolgen. Das kann man seit 15 Jahren nachlesen, das stand in der Zeitung, das hat auch ein Sprecher der Eschstraßen-Bewohner im Sommer noch der Münsterschen Zeitung gegenüber anerkannt. Gut, das der entsprechende Ausschnitt im Achatius-Haus gezeigt wurde – da bleibt mehr Zeit für Wichtiges. Immerhin geht es um die Sicherheit und Wohnqualität von Menschen.

Allerdings um die in ganz Wolbeck. Hier tragen einige wohl Scheuklappen. So wurde erneut, wie im Sommer schon, behauptet, mit der Anbindung werde Wolbeck „zweigeteilt“. Eine bezeichnende Aussage: Denn wenn die 4300 Kfz pro Tag, die für die Eschstraße prognostiziert sind, eine Teilung bedeuten, dann ist Wolbeck längst zweigeteilt, nämlich durch die Münsterstraße. Dort sind es 10000 Kfz, nicht 4300. Und das ohne Querungshilfen und Lärmschutz und ohne breite Bürgersteige, wie sie für die Eschstraße vorgesehen sind. Hier blenden etliche die Situation anderer aus und verabsolutieren ihre Eigeninteressen.

Einige der Betroffen teilten grob aus:Da wurde dem Vertreter der Stadtverwaltung Lügen unterstellt, demmoderierenden Bezirksbürgermeister Parteilichkeit, und einer nutzte nicht zitierfähige Wörter gegenüber einem Journalisten. Das mochte nicht jeder im Publikum so hinnehmen, einer wünschte laut ein Redeverbot für diesen unzivilisierten Herren, der der Sache von Kindern und Eltern einen Bärendienst erwiesen haben dürfte.

Gleich zu Beginn behauptete Gabriele Pegel eine inkorrekte Veröffentlichung des Termins und forderte eine Vertagung. Das stieß auf lauten Mißmut vieler Besucher. Es sei korrekt veröffentlicht worden, konterte Gerhard Witt vomVerkehrsplanungsamt (Nachtrag: am 5.12.2009 stand die Ankündigung im amtlichen Teil der Tageszeitungen, schon am Vorabend des 8.12. lagen die Pläne in der Bezirksverwaltung aus). Die Anhörung fand statt.

Es gab auch eine große Zahl an Fragen zum Thema Eschstraße und Zubringer für die Umgehungsstraße, auch konstruktive. Dabei ging es nicht nur um Details: Ist die Anbindung über die Eschstraße zeitgemäß, oder sollte sie nicht besser durch das Gewerbegebiet laufen, dort, wo der Kreisel ist?Sollte man die Planung des Anbindungs-Standorts von den Planungen im Ortskern abhängig machen? Ist das Mehr an Straße in Zeiten von Klimawandel und „Autokrise“ noch zeitgemäß?

Knapp zwei Stunden lang hatten Klenner und vor allem Gerhard Witt vom Stadtplanungsamt viele Fragen zu beantworten,viele Stellungnahmen entgegen zu nehmen, Anregungen und Beschwerden.

Weiter geht es in der Bezirksvertretung Südost in der Sitzung am 19. Januar 2010, dann wird auch der Aufstellungsbeschluss vorliegen, der dem Rat der Stadt Münster am 3.2.2010 zum Entscheid vorliegen soll.

Beitrag zu Informationsquellen und zu weiteren Beiträgen zum Thema Ortsumgehungs-Zubringer und Eschstraße