Demonstration gegen unwürdige Arbeitsbedingungen

Die Praktiken des Lebensmittel-Discounters Lidl stören nicht nur katholische Verbände, sondern auch Grüne und Jusos in Münster.

Mit Flyern machten Mitglieder der Grünen Jugend und der Jusos Münster am Dienstag und Donnerstag Ende Oktober 2006 vor der Lidl-Filiale an der Aegidii-Straße auf die Arbeitsbedingungen bei der Discounter-Kette aufmerksam.

“Seit Juni 2006 sind 8 von 1700 Lidl-Produkten fair gehandelt. Das ist schön. Leider behandelt Lidl seine etwa 40.000 Beschäftigten alles andere als fair”, so Daniel Sandhaus von der Grünen Jugend Münster. Kai Lengemann, Mitglied im Vorstand der Jusos Münster, nennt als Beleg dafür Zahlen: “Es gibt 2600 Lidl-Filialen in Deutschland. Aber nur in 8 Filialen gibt es einen Betriebsrat. Zudem sind die Beschäftigten bei Lidl entwürdigenden Kontrollen ausgesetzt. Es herrscht ein System der Angst.”

Dazu komme, dass “die Billigwaren bei Lidl oft unter umweltschädlichen und menschenverachtenden Bedingungen hergestellt werden”, ergänzt Daniel Sandhaus.

“Wir rufen nicht zum Boykott der Handels-Kette auf, sondern wollen auf die dort herrschenden Bedingungen aufmerksam machen und so den öffentlichen Druck erhöhen. Die Gewerkschaft Verdi geht diesen Dingen schon seit langem auf den Grund und hat ein entsprechendes Schwarzbuch Lidl veröffentlicht”, erläutert Juso Vorstandsmitglied Robert von Olberg.

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