Dampf für die Moderne

Münster-Hiltrup (agh). Vieles ist hier von anno 1910, manches älter. Aber bei der Ausstellung „Hiltrup unter Dampf“ gerät man schnell in Fragen der Gegenwart.
Gut 70 Maschinen zeigt die am Sonntag im Hiltruper Museum eröffnete Ausstellung mit Exponaten des Hiltrupers Ulrich Möllers und der Wolbecker Karl-Heinz und Sven Schapmann. Da kommen einige Modelle noch hinzu. Die Dampfmaschinen, sie tuckern fast alle – und wo es eine nicht tut, setzt Karl-Heinz Schapmann sie gern mit einem gezielten kurzen Griff auf das Schwungrad in Bewegung: Schon drehen sich die Karussels auf dem kleinen Jahrmarkt.
Manche Maschine verrät dem Auge nicht, was sie bewegt – wer die Sammler und Bastler anspricht, erhält tieferen Einblick.
Dampf als Antrieb ist keine Technik von Vorgestern: in Hamburg setzt die TU sie ein, um Abwärme eines Kraftwerks zu nutzen; andernorts nutzt eine Firma sie als besser steuerbare Alternative zur Hydraulik. Und weil so viele der Variationen auf mehr Effizienz zielen, kommt das Gespräch schnell auf Modernes. Auf die fragwürdige Effizienz von E-Antrieben, auf Wasserstoffantriebe. Und was bedeutet es, eine Dampfmaschine für den Einsatz in einem Bergwerk zu konstruieren?
Vor allem, aber nicht nur Männer erkundeten am Sonntag die Exponate.
Zu erforschen ist die Ausstellung bis Ende Januar sonntags von 15 bis 17 Uhr und an jedem ersten Sonntag im Monat zusätzlich von 11 bis 12.30 Uhr – sowie nach Verabredung.