Spanisch inspirierter Boule-Club feiert Jubiläum

Spanisch inspirierter Boule-Club feiert Jubiläum
Konzentration beim Werfen: Aktion bei den Vereins-Meisterschaften des Wolbecker Boule-Clubs. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.

Zuletzt aktualisiert 30. Oktober 2017 (zuerst 23. Oktober 2017).

Münster-Wolbeck (agh). Seit 1987 wird Boule gespielt in Wolbeck. Die Idee brachten einige Wolbecker aus dem Auslandsurlaub mit, natürlich aus … Spanien. Aus einem Dorf an der Küste nahe Frankreich sahen sie „Petanca“, eben Pétanque, und brachten die Idee mit: Thomas Deipenbrock, Bernd Wagner, Reinhard Zumdick und Bernd Winkelnkemper. An diesem Samstag läuft das Jahres-Turnier zum 25. Jubiläum, clubintern.
Anfangs war es ein reiner Männerbund, der mit Schweinchen und Metallkugeln warf. Früh waren sie dran, lange vor den Gründungen in Hiltrup und Gremmendorf, einer der ersten in Münster.
Im Juni 1992 wurde ein Club daraus. Und die Frauen waren nun dabei, seither gebe es „mehr Charme“, ist Christine Winkelnkemper sicher. Zuvor hatte bei einer Versammlung „Tagesordnungspunkt 8“ den „Einmarsch der Salate“ in Begleitung der Frauen vorgesehen. Das kam schlecht an. Und daheim waren die Boule-Männer weniger widerstandsfähig als auf dem Platz. Einer blieb „standhaft“ und trat aus.
Um diese Zeit entstand das „Boulodrome“. Bis dahin hatten sie auf einem Platz am Schulzentrum Wolbeck gespielt. Dann stellte die Stadt Münster ein Areal auf der Bezirkssportanlage zur Verfügung und bereitete einen Untergrund vor. Die Boule-Spieler sorgten für das Obermaterial und beschafften sich eine gebrauchte Holzhütte, die sie auf dem Boulodrome aufbauten. Der Platz sei ideal, so Bernd Winkelnkemper: „Hier ist man immer vor dem Wind geschützt.“ Anfangs der 90er Jahre waren die Mitglieder turnierlustig: beim Kieler Sprotten-Turnier machten sie mit, zahlten bei der schwedischen Nationalmannschaft Lehrgeld, in NRW schafften sie es bis nach Düsseldorf, unter den Gegnern war Frank Plasberg.
Von 13 bis 18 Uhr läuft die erste Turnier-Phase, die 19 (zwei fehlen) wärmen sich mit Kürbissuppe mit Peperoni, bevor das türkische Buffet sie für das Finale stärkt: da gewinnen gegen Lydia Glahn und Karsten Timmermann Angelika Eule und Bernd Winkelnkemper. Die beiden dürfen je eine Kiepenkerl-Trophäe heimschleppen. Es gib auch Club-Wanderpokale: einer zeigt einen Boule-Spieler, der andere einen antiken Schwertkämpfer.
„Leger“ und „Schießer“ gibt es, erklärt Lydia Glahn. Manche sind gar spezialisiert auf das eine oder andere, besonders die Club-Mitglieder, die beim Boule-Club in Gremmendorf in der Liga spielen. „Aus“ gibt es, „Foul“ auch – wenn man „dem anderen in den Wurf quatscht“.
Locker geht es zu, aber konzentriert beim Werfen mit „Demi-Portée“, „Raclette“ und „Tir au fer“ – das nie ganz ebene und gleichmäßige Terrain macht der Rollbahn der Kugeln gern ein paar Striche durch die Kalkulation, da muss man zumindest wissen, was man ändern will am Arrangement der fremden Kugeln und des Schweinchens. Wenn dann dreimal hintereinander die gute Lage sich auflöst durch eine ungünstig platzierte Kugel, dann kann es schon mal eine aufrüttelnde Ansprache im Dreier-Team geben.

 

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