Angelmodder Jungschützen: Vorsitzender Christoph Arndt hält Rückblick

Münster-Angelmodde. Einer „eigenen Gruppe“ in einem Verein steht Christoph Arndt seit acht Jahren vor, nämlich den Jungschützen des Bürgerschützen- und Heimatvereins Angelmodde e.V.

Bald ist Schluss. Amtsmüde wirkt er nicht, der Wechsel ist berufsbedingt: Arndt arbeitet in Salzgitter. Das ist doch ein bisschen zu weit weg für die Vorstandsarbeit. Auch wenn ein anderer Jungschütze, Jonathan Steckel, zu jeder Veranstaltung aus Hamburg anreist.

„Das können wir auch, was die Alten machen!“ – so entstanden 1955 die Jungschützen aus dem Bürgerschützen- und Heimatvereins Angelmodde e.V., der sich 1950 gegründet hatte. Und blieben unter dem einen Dach, als Gruppe im Verein, in der Satzung so verankert, mit den Hauptfeiern an einem Tag, dem Vogelschießen und dem Tanz im Zelt, vier gemeinsamen Festtagen. Aber mit eigenem Konprinz und eigener Kronprinzessin.

Dass gemeinsame Feiern stand nie zur Debatte, so Arndt, Philipp Feldhaus und Martin Honkomp am Samstag im Pressegespräch, man schätzt vielmehr die Generationen übergreifende Gemeinsamkeit und den Austausch. „Wir leben in etwas anderen Welten“, meint ein Jungschütze, und das bereichert. Auch die Musikwahl beim Fest im Zelt ist da kein Problem: „Die Band spielt quer Beet“, so Honkomp. Auch Schlager sind den Jüngeren willkommen, die Jungschützen tanzen „gern und viel“. Gelegenheit gibt es, denn die Frauen und Freundinnen kommen mit, viele bringen weitere Freundinnen mit. Auch andere Veranstaltungen „laufen eigentlich immer gut“, so Feldhaus. „Wenn eine Jungschützen-Veranstaltung ist, dann sind die da“, freut sich Arndt.

Dass die Festfolge die alte blieb und vier Tage umfasst, das ist das Werk der Jungschützen gegen einen Vorschlag der Älteren: „Wir haben rebelliert“, so Arndt. Ihr Vorsitzender hat Sitz und Stimme im geschäftsführenden Vorstand des Vereins, das sichert Paragraph 12 der Satzung.

56 Jungschützen zählt der Vorsitzende heute. Im Lauf der Zeit habe es mal ein Auf und Ab gegeben, seit den späten Neunzigern aber gehe es wieder bergauf. Zwei bis drei Neuzugänge zähle man jedes Jahr. Der Älteste ist Jörg Teupe, der Jüngste liegt an der Beitrittsgrenze: Bastian Grewe ist 16. „Wir schmeißen ja keinen raus“, informiert Honkomp, und Arndt führt fort: „Man bleibt, so lange man sich wohlfühlt.“

Das Mitmachen führt auch zu Bekanntschaften nach außen, denn auch die Jungschützen besuchen gern die Feste anderer. So pflegt man gute Beziehungen zur Nikolai-Bruderschaft. Es gibt auch Doppel-Mitgliedschaften.

Auf die Kosten achtet der Vorstand besonders: Alle sollen mitmachen  und auch Kronprinz werden können, auch Schüler und Auszubildende. Auch die Fahrten fallen bei den Jungschützen extrem günstig aus, sogar mit Übernachtung.

Ein bisschen Geld für die Kasse kommt bei Aktionen wie dem „Rudelgucken“ bei Europa- und Weltmeisterschaften herein; dann wird bei Speis und Trank etwas über den Selbstkosten berechnet. Bis zu 180 Gäste sollen dann zusammengekommen sein. „Ein bisschen Chaos ist immer dabei“, schmunzelt Feldhaus. „Und alle hatten Spaß“, so Arndt. Mehrfach. Das ist ein Leitprinzip bei den Jungschützen, scheint es. Auch andere Aktionen gibt es, häufig zusammen mit den Älteren. So fanden in den 80er Orientierungsfahrten mit dem Auto statt, jährlich wird ein Ausflug unternommen. Weil man in der Umgebung zu Fuß alles abgegrast hat, geht es nun mit dem Fahrrad los.

Der Aufwand für den Vorstand hält sich in Grenzen. Überflüssiger Papierkram liegt ihnen nicht, so wird vor Fahrten im persönlichen Gespräch gefragt: „Fährst Du mit?“. Etwa drei mal im Jahr trifft sich der Vorstand, wälzt Ideen und klärt, wer was macht. Das sind fünf: Neben dem Präsidenten der 2. Vorsitzende Matthias Windau, Kassierer Johannes Lewe, Schriftführer Johann Buddenbäumer und Beisitzer Honkomp.

Generalversammlung der Jungschützen am 16.10.

Mit wem es weitergeht, auch bei Fahnenoffizieren und Standartenträgern, das besprechen die Jungschützen auf der Generalversammlung am 16. Oktober ab 20 Uhr im „Strandhof“.